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Jetzt, Mitte August 2023, muss ich doch zu der Preisentwicklung von Olivenöl Stellung nehmen. Vor einigen Jahren habe ich mal die Preisschritte vom Bauernpreis bis zur Abgabe der Ölmühle und dann bis zu uns und dem Preis ab Ulm aufgezeigt. Schon in den letzten Jahren hat sich der Preis für Olivenöl schleichend entwickelt bis er dann zur Ernte 2022/2023 bei gut 4 bis 5Euro/Liter ab Ölmühle angekommen ist. Eigentlich eine gute Entwicklung, die Steigerung blieb im Wesentlichen bei den Bauern, gut so. Seit November 2022 steigt der Preis allerdings unaufhörlich ohne (auf den ersten Blick) erkennbaren Grund. Die Ernte am Pelopones war eigentlich normal bis gut. Aber wie wir schon gelernt haben, diktiert der Weltmarkt die Preise. Der Klimawandel schlägt voll durch, Spanien, Italien, Nordafrika haben erhebliche Ernteeinbussen bis hin zu Totalausfällen. Olivenöl ist knapp und teuer. Ukraine-Krieg und Inflation tun noch ein Übriges dazu, und wie immer schwimmen jede Menge Spekulanten auf der Welle mit. Wie auch immer, wir haben heute Einkaufspreise ab Ölmühle von 8-9Euro / Liter Tendenz steigend, die 10Euro erreichen wir demnächst. Die nächste Ernte wird wohl bestenfalls mittelmässig, auch das entspannt sicher nicht. Wieder bleibt glücklicherweise ein ordentlicher Teil bei den Bauern, -Olivenanbau und Ernte deckt wieder die Kosten, ja, lohnt sich wieder.
Was heisst das für unsere Preispolitik: wir haben die Preise bislang nicht erhöht, haben noch Ende Jahr 2022 eingekauft und wollten eigentlich die Preise halten bis zur neuen Ernte. Aber, man glaubt ja nicht wieviele Kunden, neue Kunden, Kunden die wir seit Jahren nicht mehr gesehen haben plötzlich unser Öl kaufen... Ganz schnell haben wir (notgedrungen) die Preise an das aktuelle Einkaufsniveau angepasst: Ab sofort kostet das Öl der Ölmühle in der 1Liter Flasche 18Euro, im 5Liter Kanister 80Euro, unser eigenes Öl in der 1Liter Dose ist aus, im 5Liter Kanister (wir haben noch ein paar...) kostet es 90Euro.
Mit der Bitte um Verständnis / Einsicht, und in der Hoffnung dass sich, (wieder Erwarten) die Preise doch stabilisieren, und die kommende Ernte doch besser ausfällt als erwartet. Ulm, den 13.08.2023, Peter Schaupp
Kleine Bauern ernten von Hand ihre Oliven, ohne mechanische Hilfen, ohne zu warten bis sie herunter fallen! (Diese vorstehende Aussage aus dem Jahr 1992 (so lange machen wir schon mit Oliven rum...) ist heute im Jahr 2011 etwas zu korrigieren: Motorsäge einerseits und kleine Rebbelwalzen andererseits haben die Ernte etwas vereinfacht. Und nochmal: ab dem Jahr 2018 wird mit motorgetriebenem Quirl und mit motorgetriebenen Rebbelwalzen geerntet. Richtig ist aber immernoch dass in dieser Region keine Rüttelmaschinen ( die sind hinten an Traktoren angebaut, packen den ganzen Baum und schütteln den Stamm/Baum) eingesetzt werden (eigentlich ein Unding, eine Vergewaltigung des Olivenbaumes!).Nach dieser mühsamen und zeitaufwendigen Handarbeit wird dieser "Schatz" in die Olivenmühle gebracht, wo das sog. "Gold des Südens" gewonnen wird.In der griechischen Provinz Ilias, und hier bei uns im Bezirk Olymbias, werden (fast) ausschliesslich Öl-Oliven der Sorte Koroneijka angebaut. Das begnadete Klima, diese alte Sorte, die traditionelle mühsame Art der Ernte, verbunden mit der aufmerksamen und schonenden Pressung machen diese Öle zu den Besten. Wir sind stolz dieses Gold handeln zu dürfen!Unser Anliegen ist es, Sie zu ermuntern Öle zu verkosten wie beste Weine. Jedes Öl schmeckt jedes Jahr, von jedem Hain, von jedem einzelnen Bauern, immer anders. Nehmen Sie Anteil an guten und an weniger guten Jahren, finden Sie so Ihr Öl heraus, schmecken Sie die persönliche Qualität der Öle, anonyme Massen-Nahrungsmittel gibt es ausreichend anderswo. Verbinden Sie sich über das Lebensmittel Öl mit einer ganz bestimmten mediterranen Landschaft, mit der Mühe der Bauern, mit der Sorgfalt des Olivenmüllers - und mit unserem Bemühen des verbindlichen Handel(n)s. So entsteht eine ganz neue Qualität, machen Sie mit........
heute am 25.11.2011 haben wir das frische Öl der aktuellen Ernte hier, aber auch noch Öl der letzten Ernte und sogar noch Öl der vorletzten Ernte. Zeit mal wieder ein paar Gedanken, wie immer subjektiv, zu diesem Thema zu formulieren:
Ulm am 25.11.2011, Peter Schaupp
Viele reagieren mit Unverständnis auf die Preise von nativen Olivenölen. Einerseits fehlen schlicht Informationen um einschätzen zu können warum ein Öl kosten muss was es wert ist. Andererseits verwirren natürlich auch Billigpreise im Handel genauso, wie völlig überzogene Hochpreise, für jeweils Öle, der auf den ersten Blick gleichen Qualität. Ich will hier in der Folge einige Gesichtspunkte beisteuern die einen kleinen Einblick geben in Preis-/Kostenstrukturen um so Urteilsgrundlagen zu schaffen.
Der Olivenanbau, die Pflege und vor allem die Ernte sind ein harte und mühevolle Arbeit. Diese wird zumeist in Familienbetrieben geleistet und ist oft die einzige Einahmequelle mit der der Lebensstandard einer Familie für das laufende Jahr erwitschaftet werden muss.Die im Folgenden geschilderte Preis-/Leistungsstruktur bezieht sich auf das Anbaugebiet der Koroneiki-Olive (Dieser alten Ölsorte die den Ölen dieser Region den Ruf des weltbesten Öls begründet), also auf die Provinzen Kalamata, Messinia und Ilia. In anderen Regionen mag vielleicht manches anders sein.
Olivenbäume pflegen und ernten ist eine sehr intensive Handarbeit die kaum, oder nicht sinnvoll, durch Maschinen ersetzt oder unterstützt werden kann. (Siehe auch unseren Aufsatz über Pflege, Ernte und Verarbeitung von Oliven). Trotzdem bekommen die Bauern für Ihr Öl an der dörflichen Ölmühle nur zwischen 2,00 und 3,60Euro pro kg ÖL. ---Der Ölpreis ist übrigens im Wesentlichen vom Weltmarkt abhängig und spiegelt nur sehr ungenügend die Erntesituation z.B. des Peloponnes wieder. So kommt es zustande dass obwohl die Olivenernte im Jahre 2008/2009 sehr sehr schlecht war, der Preis trotzdem ganz unten bei 2,2 - 2,60Euro/kg war. Eine Katastrophe für die Bauern! --- Wird die Ernte mit bezahlten Saisonarbeitern durchgeführt, deckt dieser Ertrag gerade so die Kosten die durch Ernte und deren Folgekosten entstanden sind. Die heute (noch) gezahlten EU-Subventionen für Olivenöl bilden dann den eigentlichen Ertrag der ausreichen muss um den Lebensstandart abzusichern.
Die Ölmühle, alles kleine dörfliche Familienbetriebe, presst die Oliven, stellt dieses kostbare Öl her, lagert ein, filtert und füllt nach Bedarf das Öl ab, meistens in die, in Griechenland noch typischen, 5Liter Blechkanister. Diese Ölmühlen verlangen dann je nach Jahr so zwischen 3,50 und 5,00Euro/Liter. Grossabnehmer, also internationale Händler die das Öl im Tanklastzug abholen bekommen es übrigens nicht wesentlich günstiger !!!
Jetzt wird das Öl, von uns, oder Anderen, gekauft, finanziert und nach Deutschland gefahren. Hier eingelagert und Ihnen, den Verbrauchern, in Kleinmengen nach täglichem Wunsch zur Verfügung gehalten. Diese ganzen damit zusammenhängenden Kosten, nicht zu vergessen die Mehrwertsteuer, bilden dann den Verkaufspreis von, in den meisten Jahren, 8 bzw.9Euro/Liter im 5kg Gebinde.
Ein Preis- und Kostengefüge das einfach, durchschaubar und nachvollziehbar ist. Deshalb wenn ein Öl günstiger ist, fragen Sie sich warum wohl? Arbeitet vielleicht jemand umsonst, kann er das Öl günstiger einkaufen? Wenn er günstiger einkauft, dann wohl nicht Öl aus Koroneiki-Oliven des östlichen Pelopones, nicht Öl aus aktuellem Jahrgang! Massenprodukte aus anderen Anbaugebieten und vorallem altes Öl sind natürlich günstiger. Ist ein Öl wesentlich teurer fragen Sie ruhig warum! Bekommt der Bauer mehr für seine Oliven, das wäre ein unterstützenswerter Grund, alle anderen??? -wahrscheinlich nur gutes Marketing.
Vorstehende Gesichtspunkte sind meine persönliche Beobachtung/Kenntnis/Meinung. Bilden Sie sich Ihre Meinung.
BauernÖl - naturtrübes, Olivenöl "nativ extra", erste Güteklasse- direkt aus Oliven ausschliesslich mit mechanischen Verfahren gewonnen.
Wesentlich Faktoren für die Qualität sind
Das Zusammenspiel dieser drei Faktoren garantiert, daß der Grad der freien Fettsäuren sehr niedrig ist. HaltbarkeitOlivenöl ist bei sachgerechter Lagerung, d.h. kühl, licht- und sauerstoffgeschützt, mehrere Jahre haltbar. Je älter es ist, desto milder (geschmacklich) wird es übrigens. Gegen Ende der „Haltbarkeit“ wird es nicht sofort gesundheitsschädlich oder verdorben, sondern einfach ranzig, das ist, auch für den Verbraucher sofort erkennbar/schmeckbar..Das auf die Verpackung aufgedruckte Haltbarkeitsdatum folgt völlig anderen Kriterien. Es hängt in erster Linie von der Verpackungsart ab.Die häufigste Verpackung neben der Glasflasche ist die „Kanne“, der Blech-Kanister, der zwei problematischen Einflüssen ausgesetzt ist: Feuchte Keller- oder Lagerräume zum Einen, und die öleigene Säure von innen zum Anderen. beides kann zu Rostbildung am Kanister führen! Deshalb wird schon in der Blechfabrik ein Haltbarkeitsdatum aufgedruckt und zwar - wie bei unseren Produkten - 18 Monate ab Kanister-Produktionsdatum des Kanisters. Da die Kanister dann teilweise einige/viele Monate in der Ölmühle zwischengelagert werden, verbleibt bei regulärer Befüllung mit frischem Öl eine Mindeshaltbarkeit von zB 12 Monaten.Falls jedoch kurz vor der Ernte altes Öl in neue Kanister abgefült wird - was manche findige "Unternehmer" tun, - verkehrt sich dieses sogenannte "Frische-Merkmal" ins Gegenteil..Wir garantieren, daß wir immer erntefrisches ÖL in der Ernte-Saison zwischen Dezember und Februar beziehen und abfüllen ! Deshalb ist zu beachten, dass die Haltbarkeit unserer Olivenöle nie wesentlich über eine Saison hinausgehen! Säuregehaltolivenöl "nativ extra", darf lt Gesetz nicht mehr als 0,8% Säure haben. Dies gilt nicht nur zum Zeitpunkt der Pressung sondern muss während des gesamten Verbrauchszeitraums garantiert werden. Im Laufe der Lagerzeit wird der Säuregehalt des Öls in Folge natürlicher und unbeeinflussbarer Prozesse immer höher. Fachleute geben hier die Faustzahl von 0.01% pro Monat an. Hat das Öl bei der Pressung 0,3% Säure (nur zu diesem Zeitpunkt wird üblicherweise gemessen), so hat es 20 Monate später schon 0,5% Säure.
haben wir rausgenommen. Warum: anlässlich einer Warenprobe durch das örtliche Veterinäramt haben wir ein 13 seitiges Gutachten kassiert. Mit dem Öl war offensichtlich alles in bester Ordnung, aber die Kennzeichnung entspricht in einigen Punkten nicht den deutschen Verordnungen und einige Hinweise hier in den Texten (vor allem die Hinweise auf gesundheitliche Aspekte) ebenfalls nicht der Verordnung.
Ernte und Verarbeitung
Die Olivenbauern ernten die natürlich gewachsenen Oliven von Hand (na so ganz ohne Geräte heute nicht mehr),ohne maschinelle (zumindest ohne Rüttelmaschinen) Hilfe und ohne darauf zu warten, bis die Oliven von alleine herunterfallen - das ist schon ein erstes, unabdingbares Kriterium für die spätere Qualität. des Öls. Eine ungeheure mühsame Arbeit, das muss man erlebt, -mitgearbeitet-, haben um dann auch das entstandene Öl wertschätzen zu können. Gleichzeitig mit der Ernte wird ein erster Pflegeschnitt für die Bäume vorgenommen, d.h. die stark fruchttragenden Äste werden abgesägt und dann am Boden abgeklopft. Die am Baum verbliebenen Oliven werden mit langen Haselstangen (heute mit Quirl) heruntergestreift. Unter dem Baum, auf der vorher ausgebreiteten Plane werden dann Blätter, Zweige, usw. von Hand aussortiert (gerne auch unter zuhilfenahme einer Rebbelmaschine), ein weiterer Grund für die Ölqualtät sind gesunde und wohlsortierte Früchte. Anschliessend wandern die Oliven in den Sack. Möglichst noch am gleichen Tag, spätestens aber am nächsten Tag sollten die Oliven gepresst werden, wieder ein unabdingbares Kriterium für spätere Öl-Qualität.
Den so mühsam und zeitaufwendig in Handarbeit geernteten "Schatz" liefern sie dannzu der regionalen Olivenmühle - ohne Qualitätsverlust durch unnötige Transporwege -wo das "Gold des Südens" gewonnen wird.Olivenöle unserer Güteklasse dürfen lt. EG-Verordnung nur "direkt und ausschließlichmit mechanischen Verfahren gewonnen" werden.Leider sterben die alten hydraulischen Pressen aus - nicht nur aus funktionalen Einschränk-ungen, sondern vor allem aus hygienischen Gründen. So leider nun auch wieder nicht, wer mal gesehen hat mit welchen mittelalterlichen Steinmühlen in welchem Siff da gepresst wurde... nicht alles Neue ist schlechter!Heute wird durch Zentrifugen „gepresst“. Durch mehrmaligen Schleudervorgänge wird das Öl vom Wasser und vom Trester getrennt. Durch diese mechanischen Vorgänge entsteht keinerlei Wärme. Eine mögliche Wärmequelle ist das Wasser mit dem die Oliven gewaschen werden, da die Maische, der „Brei“, mit Wasser mehr oder weniger verflüssigt wird. Anschliessend wird die Maische in einer Trommel, in deren Wänden warmes Wasser fliesst, gerührt und somit warmgehalten und aufgeschlossen.Alle Olivenmühlen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft achten äußerst korrekt darauf, dass an keiner Stelle dieses Prozesses eine erhöhte Erhitzung entsteht.Je wärmer/heisser gepresst wird, desto höher ist die Ausbeute, aber desto geschmackloser und minderwertiger wird das Öl. Die Olivenbauern - die in de Regel beim Pressen präsent sind - achten persönlich sehr streng darauf,daß eine solche Erhitzung vermieden wird. Warum: Sie leben vom ÖL, nicht nur wirtschaftlich, sondern ganz unmittelbar. Sie und ihre Familie essen das ganze Jahr über ihr Öl, ihr eigenes natürlich weltbestes Öl! In Griechenland ist Olivenöl nicht nur ein Würzmittel zur Salatsosse, sondern zentrales und wichtiges Lebensmittel. Es wird zumeist ausschließlich und anstelle anderer Öle und Fette ver-wendet. Auch wird in den örtlichen Olmühlen - hingegen landläufigen Meinungen - immer nur einmal gepresst. Kaltgepresst, oder 1. Pressung als Merkmal ist Quatsch.Vielleicht wird das sonst wo auf der Welt anders gehandhabt, aber hier in Ilias ist es so!Ohne weitere Behandlung wird das so gewonnene "Gold" in unsere Kanister / Bag-in-Boxes abgefüllt und kommt direkt zu Ihnen. Kein Verschnitt, kein altes Öl, kein billiger Import, wir garantieren für die Herkunft, eben: unser Bauernöl.
Ulm, leicht genervt im Februar 2006, etwas ergänzt im Mai 2008, Peter Schaupp